Maxime Fischer, Geschäftsführer Zahna Fliesen (li.), bei der Werksführung mit dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff.
Maxime Fischer, Geschäftsführer Zahna Fliesen (li.), bei der Werksführung mit dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff. (Quelle: Zahna Fliesen)

Industrie 2024-01-03T23:00:00Z Zahna-Fliesen installiert 11.000 Solarmodule

Der Hersteller nimmt eine der größten Dachflächen-Photovoltaik-Anlagen in Sachsen-Anhalt in Betrieb.

Die Anlage mit 11.000 Solarmodulen, die in Kooperation mit dem Investor Gunnar Geske installiert wurde, erzeugt unter optimalen Bedingungen eine Leistung von 4,5 Megawatt Peak beziehungsweise eine jährliche Stromproduktion von knapp vier Megawattstunden. Damit deckt das Familienunternehmen künftig einen erheblichen Teil des eigenen Tages-Strombedarfs selbst, wie Maxime Fischer, Geschäftsführer von Zahna-Fliesen, erläutert: „Wir fühlen uns der Umwelt in besonderem Maße verpflichtet. Daher haben wir bereits im Jahr 2020 entschieden, uns künftig so weit wie möglich mit eigenproduziertem, klimaneutralem Strom zu versorgen. Dafür musste nicht nur in die PV-Anlage investiert, sondern vor der Montage der PV-Module zunächst 30 der insgesamt 51 Dachflächen verstärkt werden.“ 

Dekarbonisierung des Brennprozesses bisher nicht möglich 

Um schnell Lösungen auf dem Weg zu einer CO2-neutraleren Fliesenproduktion zu realisieren, investieren derzeit einige Fliesenhersteller in PV-Anlagen. Dabei gilt es, zunächst eine Vielzahl von rechtlichen und technischen Hürden zu überwinden. Aktuell kann der CO2 -Ausstoß des Brennprozesses nur mit klassischen technischen Maßnahmen verbessert werden. Um den Brennvorgang selbst zu elektrifizieren oder gar CO2-neutral zu gestalten, ist noch viel Forschungsarbeit nötig, wie Jens Fellhauer, Geschäftsführer des Bundesverbands Keramische Fliesen, betont: „Um energieintensive Industrien verantwortlich durch die Energiewende zu begleiten, müssen die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ob Ausbau der Stromnetze, Forschung im Bereich Stromspeicherung oder Wasserstofflogistik – gerade mittelständische Unternehmen können den Weg zur CO2-neutralen Produktion nur bewältigen, wenn der Staat für eine funktionierende Infrastruktur mit bezahlbarer Energie sorgt und die Unternehmen bei der Transformation unterstützt“.  

Fliesen aus Deutschland für nachhaltige Gebäude 

Als einer der langlebigsten Bodenbeläge kann die Fliese selbst zu einer CO2- Minderungen beim Bauen beitragen – und zwar trotz des energieintensiven Brennvorgangs, erklärt der Varband. Denn in Lebenszyklusanalysen liege der CO2-Fußabdruck von Keramik deutlich unter dem anderer Belagsmaterialien, wie eine Vergleichsstudie zur Nachhaltigkeit von Bodenbelägen der Universität Stuttgart aus 2018 zeige. Zusätzlich können Fliesen aus heimischen Werken einen weiteren Umweltbonus für sich beanspruchen: Sie werden besonders energieeffizient und umweltfreundlich produziert – und weder die Rohstoffe noch die Fliesen selbst müssen über weite Strecken transportiert werden.

zuletzt editiert am 23. Juli 2024