Bauen und Ausbilden mit Hilfe von Augmented Reality – das ist die Idee von Begüm Saral, mit der sie im Bereich „Handwerk und Technik“ des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ auf den ersten Platz kam.
Schnell und zuverlässig muss der Wohnungsbau heute ablaufen können, und schnell und nachhaltig müssen am Bau Arbeitende für die komplexen Aufgaben ausgebildet werden, meint die Architektin, die aktuell an der Technischen Universität München an ihrer Promotion arbeitet. Der Vorteil von Augmented Reality (AR) in der Bauausbildung: Das räumliche Verständnis wird besser, wenn digitale Informationen mit realen Umgebungen auf dem Bildschirm übereinandergelegt werden. Außerdem kann man leichter zwischen den Informationsebenen navigieren und schrittweise Anleitungen da erhalten, wo sie benötigt werden, so die Preisträgerin. Ihre Forschungsarbeit untersucht daher anhand eines Praxisprojekts, wie AR-Technologien alternative Ausbildungsmethoden ermöglichen könnten. Das Urteil der Jury: „Ein hohes Maß an Praxisbezug und Realisierbarkeit“.
Innovationen für die Baubranche
Verliehen wurde die Auszeichnung beim Fachkongress „Digitales Planen, Bauen und Betreiben – Möglichkeiten, Perspektiven und Visionen“. Der Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ prämiert die innovativsten digitalen Ideen und Projekte für die Baubranche. Er wird vom RKW Kompetenzzentrum unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ausgerichtet. „Unternehmen in der Bauwirtschaft arbeiten immer mehr mit innovativen IT-basierten Produkten und Prozessen, wodurch das Arbeitsumfeld auch für Fachkräfte zunehmend attraktiver wird. Unser Wettbewerb gibt hier jedes Jahr wichtige Impulse und Orientierungsbeispiele für die Unternehmen der Wertschöpfungskette Bau“, so die Geschäftsführerin des RKW Kompetenzzentrums, Christi Degen.
Mehr Informationen zu den ausgezeichneten Nachwuchstalenten und ihren prämierten Arbeiten enthält die Broschüre zum Wettbewerb 2023.
Die Preisträger

Bereich Handwerk und Technik
Platz 1: „AR-geführte Bauausbildung und Bauausführung“ | Begüm Saral, Technische Universität München
Platz 2: „Minimierung der Auswirkung von Windlasten auf Turmkräne mithilfe von IoT | Noureldeen Nagm und Dominik Leitner, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Platz 3: wurde nicht vergeben
Bereich Architektur
Platz 1: „Smart allocate - Ein generatives System für den planungsoptimierten Bau von kostengünstigem Wohnraum“ | Phil Niemeyer und Felix Roder, Bauhaus-Universität Weimar
Platz 2: „Climate Changing Neuperlach“ | Lena Keßler, Liubov Kniazeva und Nadine Rott, Technische Universität München
Platz 3: „Dreaming Architecture“ | Vanessa Schwarzkopf, Leibniz Universität Hannover
Bereich Baubetriebswirtschaft
Platz 1: „Optimierung der Baustelleneinrichtung für einen maschinellen Tunnelvortrieb im innerstädtischen Bereich mithilfe der Prozesssimulation“ | Judith Berns, Ruhr-Universität Bochum
Platz 2 und Träger des Sonderpreises der Ed. Züblin AG: „Entwicklung eines Konzepts zur Prozessoptimierung der ausführenden Baustellenlogistik“ | Maximilian Gehring, Technische Universität Darmstadt
Platz 3: „Entwicklung einer mobilen Anwendung zur Leistungserfassung“ | Marius Lang, Technische Universität Darmstadt/Implenia Hochbau GmbH
Bereich Bauingenieurwesen
Platz 1: „Structural Web Tool“ | Niklas Haschke, Bauhaus-Universität Weimar/Bollinger+Grohmann
Platz 2: „Sanierungspotential von Bestandsgebäuden mithilfe automatisierter geometrischer Rekonstruktion und semantischer Anreicherung aus Punktwolken“ | Edina Selimovic, Technische Universität München
Platz 3: „Ein ontologiebasiertes Verfahren zur automatisierten Bewertung von Bauwerksschäden in einer digitalen Datenumgebung“ | Al-Hakam Hamdan, Technische Universität Dresden