Beim Projekt Villa NRW erhielt das Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) auf jeder Etage eine andere Fassadenoberfläche: Klinker, Putz und Glas. (Quelle: Saint-Gobain Weber/Olaf Rohl)

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19. February 2022 | Teilen auf:

WDVS künftig mit keramischen Platten im Großformat möglich

WDVS-gedämmte Fassaden können bald mit geklebten Oberflächen versehen werden, etwa keramischen Platten – mit Hilfe des Systems „Weber Therm Style“ von Saint-Gobain Weber.

Für eine moderne Architektur mit keramischen Fassadenplatten im Großformat kombinieren Cosentino und Saint-Gobain Weber Wärmedämm-Verbundsysteme mit „Dekton“-Oberflächen zu neuem Fassadendesign. Die witterungsbeständigen Platten sind in vielen Designs und Formaten erhältlich. Mit dem System „Weber Therm Style“ von Saint-Gobain Weber können Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) nun neben der Gestaltung mit Oberputz auch damit verkleidet werden – wärmebrückenfrei und von außen unsichtbar.

„Kreative Gestaltungsoptionen machen Wärmedämm-Verbundsysteme noch attraktiver – sowohl im Neubau als auch bei der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden“, ist sich Alexander Schirra, Objektmanager bei Saint-Gobain Weber, sicher. „Die bautechnischen Prüfungen für alle Systemkomponenten von „Weber Therm Style‘ mit ‚Dekton‘ sind abgeschlossen, die allgemeine Zulassung des DIBT und die ETA erwarten wir 2022, und auch Referenzobjekte gibt es schon.“ Das System hat mit Glasoberflächen bereits 2016 den German Design Award gewonnen. Nun erweitert sich der planerische Gestaltungsspielraum nochmals um ein weiteres Material.

Schlanke Dämmung

„Wir sind begeistert, dass ‚Dekton‘ nun auch auf WDV-Systemen zum Einsatz kommt“, sagt Ingo Riewenherm, Business Development Fassade, Cosentino Germany. „Es gibt bei der vorgehängten hinterlüfteten Fassade viele tolle Anwendungen der ultrakompakten Oberfläche. Die 0,4 Zentimeter dünne Ausführung ‚Dekton Slim‘ erfreut sich zudem im Interior Design großer Beliebtheit. Nun bieten sich damit neue Gestaltungsmöglichkeiten im Außeneinsatz.“

‚Dekton‘ besteht aus bis zu 20 natürlichen Mineralien, die in einem klimaneutralen Prozess unter hohem Druck und Hitze zu einer ultrakompakten Oberfläche sintern. Die Platten werden in fünf Dicken (0,4 Zentimeter, 0,8 Zentimeter, 1,2 Zentimeter, 2 Zentimeter und 3 Zentimeter) in großen Formaten von 320 cm x 144 Zentimeter hergestellt und kundenspezifisch zugeschnitten. Es gibt mehr als 50 verschiedene Farben und Texturen. Gestalterisch gibt es keine Limits, auch individuelle Designs sind möglich.

Große Gestaltungsmöglichkeiten für das WDVS Wärmedämm-Verbundsysteme bewähren sich seit den 1960er-Jahren bei der energetischen Optimierung der Gebäudehülle. Auf den Wandbildner werden dabei Dämmplatten aufgeklebt, danach eine Armierungsschicht und ein Putzsystem aufgebracht. WDV-Systeme bieten eine durchgängige Dämmung der Gebäudehülle – ohne Wärmebrücken durch Befestigungselemente. Das gängigste Oberflächenfinish sind Edelputze in verschiedenen Farben und Strukturen. „Weber Therm Style“ erweitert die Möglichkeiten der Fassadengestaltung um alle plattenförmigen Materialien, wie zum Beispiel Glas, Naturstein oder keramische Platten wie „Dekton“.

Ein Wärmedämm-Verbundsystem mit einer keramischen Außenverkleidung aus „Dekton“.
Ein Wärmedämm-Verbundsystem mit einer keramischen Außenverkleidung aus „Dekton“ (Quelle: Consentino)

Installation im Buttering-Float-Verfahren

Bei der Installation wird mithilfe eines Laserscanners sichergestellt, dass die Gebäudehülle eben und lotrecht ist und ein detailliertes Aufmaß genommen. Die Fassadenplatten werden dann entsprechend der Werkliste zugeschnitten und vor Ort im Buttering-Floating-Verfahren auf das WDVS geklebt. Um das Handling zu erleichtern, werden meist Formate von bis zu 1 Meter x 2,25 Meter verwendet. Das Flächengewicht darf bis zu 75 Kilogramm pro Quadratmeter betragen.

Vorgestellt wurde „Weber Therm Style“mit „Dekton“ erstmals im November 2021 beim 1. Cosentino Fassadentag im Next Studio Frankfurt am Main. Eine Aufzeichnung ist bei YouTube zu sehen.

zuletzt editiert am 15.02.2022