2009-04-01T00:00:00Z Was ist eigentlich extrudierte Keramik?

Früher kannte jeder Fliesenleger die Spaltplatte. Heute wird der Ausdruck seltener verwendet. Stattdessen bieten die Hersteller stranggepresster Fliesen, Platten und Formteile extrudierte Keramik an. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie kam es zur Ablösung der „guten alten Spaltplatte“?

Der Begriff Extrudieren ist gleichzusetzen mit Strangpressen und bezeichnet ein technisches Verfahren, bei dem die Pressmasse über eine Düse - das sogenannte Mundstück - kontinuierlich ausgepresst wird. Dieses Verfahren gibt es nicht nur in der Keramik-Produktion, sondern auch in der Kunststoffverarbeitung.

Im Unterschied zu trocken gepressten Fliesen werden die Rohstoffe zu einer plastischen Masse aufbereitet, deren Wassergehalt zirka 15 bis 25 Prozent beträgt. Nach der Formgebung werden die Platten zunächst in einer Trockenkammer vorgetrocknet, bevor sie in Tunnelöfen oder - vor allem bei glasierten Fliesen - auch in Rollenöfen gebrannt werden.

Bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts war es unüblich, von extrudierter Keramik zu sprechen, obwohl der Begriff Extrudieren bei den Keramikern durchaus gebräuchlich war. Für die Produkte wurde der Begriff „Spaltplatte“ verwendet. Er leitete sich von einem Merkmal des Herstellungsverfahrens ab: Spaltplatten wurden als Doppelplatten stranggepresst, die mit ihren parallelen Stegprofilen auf den Rückseiten zusammenhängen. Früher wurden diese Doppelplatten erst auf der Baustelle gespalten; daher rührt der Name dieser Produktgattung. Heute werden die Platten bereits nach dem Brennen maschinell gespalten.

Ausgabejahr: 2009
Ausgabenummer: 4

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zuletzt editiert am 12. Juni 2025