Ein blaues Wachstumsdiagramm mit ansteigenden Balken und einer Kurve, die den Anstieg darstellt.
„Wir beobachten eine zweigeteilte Entwicklung im Bauhauptgewerbe“, sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. (Quelle: Pixabay/Gerd Altmann)

Verbände 2025-08-25T22:00:00Z Tiefbau konstant oder auf gutem Weg, Wohnungsbau bleibt Baustelle

Das Statistische Bundesamt hat seine Zahlen zur Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe für die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten veröffentlicht.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, kommentiert die Entwicklung: „Wir beobachten weiter eine zweigeteilte Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe. Während der Tiefbau von nachhaltigen Investitionen in die Energie- und Verkehrsinfrastruktur profitiert, belastet die schwache gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland besonders den Hochbau.” 

Im Hochbau zeige sich zwar eine Stabilisierung der Wohnungsbaunachfrage, aber ein Wendepunkt sei das nicht, weil das Auftragsvolumen weiterhin mehr als 25 Prozent unter dem Stand von 2022 liegt, wenn man die Preisentwicklung rausrechnet. Zudem gäben die aktuellen Genehmigungszahlen keinen Anlass zur Hoffnung auf eine nachhaltige Belebung.  

„Besonders im so wichtigen Segment des Mietwohnungsbaus, bei den Mehrfamilienhäusern, kommen wir aus dem Tal nicht heraus. Die Bundesregierung steht weiter in der Verantwortung, ihre richtigen und wichtigen Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag entschlossen umzusetzen. Unser Appell bleibt: Damit wieder mehr Menschen bauen können, braucht es jetzt ein neues EH 55-Plus-Programm – eine Förderung, die den Effizienzhausstandard 55 mit einer 100 Prozent regenerativen Heizlösung kombiniert, etwa Wärmepumpe, Pelletheizung oder Fernwärme.” 

Die Aufträge im Wirtschaftsbau sind bis Juni 2025 um rund 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, im Tiefbau um 11 Prozent.

 

Leichte Steigerung beim Umsatz der Bauwirtschaft 

Auch beim Umsatz zeige sich zum Halbjahr 2025 weiter eine differenzierte Entwicklung, erklärt Pakleppa: „Insgesamt wurden im ersten Halbjahr rund 51 Milliarden Euro umgesetzt; nominal entspricht dies einem Plus von knapp fünf Prozent, real – also unter Herausrechnung der Preisentwicklung – einem Zuwachs um gut zwei Prozent. Während der Hochbau real auf Vorjahresniveau verharrt, konnte der Tiefbau real um fast 5 Prozent zulegen. Im Wohnungsbau wurde ein Umsatz von knapp 11 Milliarden Euro erzielt, nominal entspricht das einem Rückgang von etwa 2 Prozent, real von gut 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Wirtschaftsbau wurden gut 23 Milliarden Euro umgesetzt. Der Umsatz im öffentlichen Bau erreichte gut 17 Milliarden Euro. Der Straßenbau erzielte dabei einen Umsatz von knapp 7 Milliarden Euro; nominal entspricht dies dem Vorjahresniveau, real einem Rückgang um circa 4 Prozent.”

zuletzt editiert am 25. August 2025