Die meist erdwarme Farbtönung dieser Gesteine ist bei Bauherren und Architekten sehr beliebt. Sie haben unterschiedliche Bildungsbedingungen. Wer Sedimentgesteine im Sortiment anbietet, der sollte ihre natürlichen Eigenschaften kennen. (Foto: Informationsdienst Naturstein)
Der Begriff Sedimentgestein ist eine Sammelbezeichnung. Es handelt sich dabei um eine Gesteinsgruppe, die aus mehreren Gesteinsfamilien besteht. Allen Sedimentgesteinen ist eines gemeinsam: Sie sind im Kreislauf der Gesteine durch Ablagerung entstanden. Die Bildungsbedingungen sind im Einzelnen jedoch recht unterschiedlich. Einige dieser Gesteine entstanden dadurch, dass Gebirge durch Erosion abgetragen wurden. Anschließend wurden die Bruchstücke an andere Stelle verfrachtet und dort wieder zu Gesteinen verfestigt. Man kann derartige Prozesse auch heute noch im Hochgebirge „live“ miterleben. Durch Frostsprengung werden Gesteinspartien gelöst. Dann erfolgt der Abtransport dieser Gesteinspartien in Gebirgsbächen. Dort werden sie mit Hilfe der Wasserkraft zerkleinert und anschließend an einer mehr oder weniger weit entfernten Stelle abgelagert. Danach erfolgt die Verfestigung.
Andere Bildungsbedingungen sind auf biologische Bildungen zurückzuführen. Bei der Grundsubstanz handelt es sich oftmals um ehemalige Meeresbewohner mit Kalkschalen. Sterben diese Lebewesen ab, so sammeln sich die kalkhaltigen Bestandteile am Meersboden und bilden Schichten, die sich im Laufe von Jahrmillionen zu Gesteinen verfestigen.

Ablagerungen können jedoch auch auf anorganischem Weg durch Ausfällung entstehen, wie es beispielsweise bei den Travertinen der Fall ist. Hier befindet sich Kalk in Lösung. Treten unterirdische Wässer an Quellen aus, so ändern sich Druck und Temperatur. Die Sättigungsgrenze wird überschritten. Dadurch wird Kalk wird wieder ausgeschieden und abgelagert. So vielfältig wie diese Bildungsbedingungen sind auch die jeweiligen Gesteinsfamilien und ihre besonderen Eigenschaften. Viele Sedimentgesteine reagieren sensibel auf mechanische oder chemische Beanspruchungen. Nachfolgend aufgezählte Gesteinsfamilien zählen zu den wichtigsten Sedimentgesteinen, die für bautechnische Zwecke genutzt werden:
Brekzien:
Aus eckige Gesteinsbruchstücken zusammengesetzt, oftmals aus verschiedenen Gesteinen, meist gering verfestigt, oftmals bereits im Werk mit rückseitigem Armierungsgewebe verstärkt. Bei Verlegung auf Fußbodenheizung Gefahr von Rissbildung und Materialaustragung.
Konglomerate:
Meist gerundete Gesteinsbruchstücke in einer farblich relativ einheitlichen Matrix, überwiegend geringe Verfestigung, meist mit großen, offenen Gesteinsporen auf den Sichtflächen. In den letzten Jahren sind neue Konglomerate, überwiegend aus Brasilien, auf den Markt gekommen. Hierbei handelt es sich um kompakte, hochpreisige und recht bunte Dekorgesteine.
Kalkstein:
Meist aus Überresten von Meerestieren entstanden, geringe Säurebeständigkeit und relativ geringe mechanische Resistenz. Je nach Bildungsbedingen häufig noch Fossile erkennbar. Überwiegend Beige- bis Brauntöne gelegentlich schwarz oder rot.
Dolomitstein:
Enthält im Vergleich zu Kalkstein einen wesentlich höheren Anteil an Dolomitspat. Ist dadurch mechanisch und chemisch resistenter als Kalkstein. Hat kein großes Farbspektrum. Handelssorten bewegen sich meist im Bereich erdiger oder grauer Tertiärfarben.
Sandstein:
Sehr große Gesteinsfamilie mit unterschiedlichem Aussehen und Eigenschaften. Die technischen Gebrauchseigenschaften hängen überwiegend vom Bindemittel ab. Meist hohe Wasseraufnahme, Schmutz haftet wegen hoher Oberflächenrauigkeit leicht an. Innerhalb eines Bruches sind große Schwankungen der Eigenschaften möglich.
Travertin:
Durch Ausscheidungsprozesse entstanden. Gutmütiger Stein, meist unproblematisch. Typisch sind offene Gesteinsporen unterschiedlicher Größe. Die Farben bewegen sich meist im beige- bis braunen Farbspektrum, vereinzelt auch rötliche Sorten.