Verfugung - Viele Bauherren klagen, wenn nach intensivem Gebrauch von Haushaltsreinigern die Fugen zerstört sind. Denn leider greifen solche sauren Reiniger auch die zementären, kalkhaltigen Fugenmörtel an. Wünschenswert wären Fugen, denen selbst die regelmäßige Anwendung von Kalkentfernern nichts anhaben kann. Diese Vision kann jetzt Wirklichkeit werden. Prof. Dr. Josef Felixberger (Foto: PCI Augsburg)
Keramikbeläge werden gewöhnlich mit zementgebundenem Fugenmörtel verfugt. Durch jahrzehntelange Produktoptimierung haben zementäre Fugenmörtel ein sehr hohes Verarbeitungsniveau erreicht. Sie sind leicht anwendbar, bewährt, kostengünstig und unter Baustellenbedingungen problemlos aushärtend.
Die Achillesferse zementgebundener Fugenmörtel
Zementäre Produkte weisen jedoch einen gravierenden Nachteil auf: Haushaltsüb-liche saure Reiniger zerstören die Zementmatrix der Fugen, so dass mit der Zeit die Füllstoffe, zum Beispiel Quarzsand, freigelegt und letztendlich beim Duschen weggespült werden, wodurch sich die Fuge immer mehr vertieft.
Geopolymer - Innovative Technologie zur Marktreife geführt
PCI ist es gelungen, eine pflegeleichte Fuge mit herausragenden technischen Eigenschaften bei gleichzeitig exzellenter Verarbeitbarkeit zu entwickeln: "PCI Geofug". Basierend auf innovativer Geopolymer-Technologie entsteht bei deren Verwendung eine gegen handelsübliche saure Reiniger widerstandsfähige Fuge mit keramikähnlichen Eigenschaften und hoher Farbgleichheit. Der Begriff der Geopolymere wurde in den 70er-Jahren für Aluminosilikate geprägt. Die Vorsilbe "Geo" steht für die nahe Verwandtschaft dieser Bindemittel mit natürlichen Gesteinen und Mineralien, die äußerst hart und widerstandsfähig sind.
Im Labor erhält man Geopolymere durch Kombination von speziellen, reaktiven Aluminium- und Siliziumkomponenten bei hoher Alkalität. Unter Wasserabgabe verbinden (= kondensieren) sich die Rohstoffe zu einem vernetzten Riesenmolekül (= Polymer), wobei sich die Silizium- und Aluminiumgrundbausteine wiederholen. Im resultierenden Bindemittel ist jedes Aluminiumatom von vier Sauerstoffatomen (AlO4-Tetraeder) und jedes Siliziumatom von vier Sauerstoffatomen (SiO4-Tetraeder) umgeben. Je nach Mischungsverhältnis (Si/Al-Verhältnis) und Aktivierung der Rohstoffe entsteht das gewünschte dreidimensionale Bindemittel mit exzellenten Materialeigenschaften.
Dank der intensiven Verzahnung der PCI-Entwicklungsabteilung mit den Forschungseinheiten des weltgrößten Chemiekonzerns BASF konnte in den letzten Jahren diese grundlegende Technologie mit dem innovativen Fugen-Produkt zur Marktreife gebracht werden.
Verarbeitungskomfort: Anmischen, Einfugen, Waschen leicht gemacht
Angenehm überrascht wird der Verarbeiter durch den Anmischkomfort: Das Fugenmaterial wird einfach unter Zugabe des Anmachwassers im 5-kg-Liefergebinde angerührt, selbstverständlich staubarm. Bereits nach kurzem Rühren entsteht ein plastischer, geschmeidiger Mörtel. Nach einer Reifezeit von drei Minuten wird der Fugenmörtel nochmals kurz aufgeschlagen und ist sofort verarbeitbar.
Werden nur Teilmengen in einem separaten Gefäß angerührt, kann die Restmenge durch Verschließen des Gebindes mit dem luftdichten Deckel über einen Zeitraum von mehreren Wochen sicher aufbewahrt werden. "PCI Geofug" ist nicht kennzeichnungspflichtig; allerdings entsteht wie bei zementären Mörteln beim Anrühren mit Wasser ein Frischmörtel mit hoher Alkalität, gegen die man sich während der Verarbeitung mit Schutzbrille und Handschuhen schützt.