Balkendiagramm 2010 bis 2023
Der Absatz von Estrich ist um acht Prozent auf 3,4 Millionen Quadratmeter zurückgegangen. (Quelle: VDPM)

Aktuell 15. September 2023 Rückgänge beim Estrichmörtel

Der Absatz von Estrich ist in diesem Jahr zurückgegangen – je nach Estrichtyp unterschiedlich stark. Weitgehend unverändert sind dagegen die Marktanteile der unterschiedlichen Estricharten.

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat gemeinsam mit der B+L Marktdaten GmbH die aktuelle Estrich-Marktstatistik mit Ausblick für das laufende Jahr veröffentlicht. Die Branche kann sich der insgesamt schwächelnden Baukonjunktur nicht entziehen und muss Rückgänge verzeichnen. Deren Ausmaß fällt je nach Estrichtyp unterschiedlich aus.

Acht Prozent Rückgang erwartet

Für den Gesamtmarkt in Deutschland rechnen die Experten von B+L bis zum Jahresende mit einem spürbaren Rückgang auf 3,4 Millionen Quadratmeter nach 3,7 Millionen Quadratmetern in 2022. Das entspricht einem Minus von 8 Prozent. Von 2021 zu 2022 hatte der Rückgang noch bei 0,4 Prozent gelegen. Als Gründe nennt B+L jene Punkte, welche die ganze Baubranche aktuell betreffen: hohe Zinsen, Unsicherheiten um die Förderung bei Neubau und Modernisierung, zum Teil stark gestiegene Materialpreise und das anhaltend hohe Energiepreisniveau.

Hohe Einbußen bei Baustellenestrichen

Die Detailaufstellung nach Estrichtypen zeigt, dass das Ausmaß bei den Rückgängen nicht überall gleich groß ist. Die konventionellen Baustellenestriche büßen laut B+L-Prognose zwischen 8,8 Prozent (Baustellen-Zementestrich) und 9,8 Prozent (Baustellen-Calciumsulfat-estrich) ein. Auf diesem Niveau liegen in etwa auch der Zementestrich als Werk-Trockenmörtel (-8,9 Prozent), alle sonstigen Estriche (-8,8 Prozent) und der Zementfließestrich (-7,3 Prozent). Ein moderateres Minus verzeichnen Schnellestriche (-5,3 Prozent) und Calciumsulfat-Fließestriche (-5,1 Prozent).

Tortendiagramm der Marktanteile
Bei den Marktanteilen liegt Zementestrich weiterhin vorn. (Quelle: VDPM)

Zementestrich im Marktanteil weiter vorn

Kaum Bewegung gibt es bei den Marktanteilen der verschiedenen Estrichtypen. Konventioneller Zementestrich liegt mit 1,39 Millionen Quadratmetern und einem Anteil von 41,6 Prozent weiter vorn, gefolgt von Calciumsulfat-Fließestrich mit 0,94 Millionen Quadratmetern, das entspricht 28,1 Prozent Marktanteil und damit einem kleinen Plus gegenüber dem Vorjahr (27,5 Prozent). Die weitere Verteilung umfasst Sonstige Estriche mit 0,34 Millionen Quadratmetern (= 10,2 Prozent), Zementestrich (Sackware) mit 0,31 Millionen Quadratmetern (= 9,4 Prozent), Calciumsulfatestrich mit 0,30 Millionen Quadratmetern (= 8,9 Prozent) und Zementfließestrich mit 0,06 Millionen Quadratmetern (= 1,8 Prozent).

zuletzt editiert am 13.09.2023