Heute starten in Bühl die 73. Deutschen Meisterschaften der Bauberufe. Bis zum 11. November treten in neun Gewerken die Landessieger:innen gegeneinander an. Die Fliesenleger:innen hatten zuvor zusammen mit der deutschen Fliesen-Nationalmannschaft in Kassel trainiert.
Teammanager Andreas Beyer wird den Wettbewerb der Fliesenleger:innen begleiten. „Ich erwarte, dass wir aus dem Teilnehmerfeld die passenden Talente für unsere Nationalmannschaft rekrutieren.“ Mit den neuen Teammitgliedern wird die Nationalmannschaft im Dezember in die EM-Saison 2025 starten. „Und unser gemeinsames Ziel steht fest: Wir wollen einen internationalen Titel holen.“
Erstmals trainierten die deutsche Fliesen-Nationalmannschaft und die Landesbesten zuvor gemeinsam beim diesjährigen KasselCalling im BZ Bildungszentrum Kassel.

KasselCalling mit Teilnehmerrekord
Insgesamt elf Landessieger und Zweitplatzierte kamen zur Neuauflage des dreitägigen Trainings. Angeleitet von Gerald Weihe übten die Fliesenleger von KasselCalling wieder anspruchsvolle Schnitttechniken. „Ich freue mich, dass alle großes Interesse zeigten und sehr motiviert die Aufgaben umsetzten“, meint der Bundestrainer. Leistungsunterschiede seien wieder erkennbar gewesen, „dennoch sehe ich unter diesen Teilnehmern Kandidaten für unsere Nationalmannschaft.“ Entscheidend sei jedoch das Abschneiden bei der Deutsche Meisterschaft, betont Gerald Weihe. Wichtig war ihm auch der Austausch mit den Kollegen aus der Nationalmannschaft, „es war sehr schön zu sehen, wie unsere Teammitglieder Tipps gaben und ihnen Schnitte zeigten“.

Premierenaufgabe für Nationalmannschaft
Die vier Fliesenleger der Nationalmannschaft absolvierten ihr einwöchiges Training als Zweierteams. Die beiden Duos hatten sich in Kassel einer besonderen Herausforderung zu stellen: Megafliesen im Format 280x120 Zentimetern hatten sie zu verarbeiten. Die Fliesen waren vom Teampartner Marazzi zur Verfügung gestellt worden. Dabei mussten sie ein Bad herrichten inklusive einer bodengleichen Dusche mit einer Nische, die aus der Mitte einer Großformatfliese herausgefräst wurde – alles auf Gehrung. „Und genau das hat die Aufgabe zusätzlich erschwert“, erklärt Bundestrainer Marcel Beyer, der die Nationalmannschaft in Kassel betreute. „Da waren die handwerklichen Fähigkeiten unseres Teams gefragt, zudem hatten wir die Zeit bewusst knapp kalkuliert.“

Bundestrainer mit Training sehr zufrieden
Eine der Schwierigkeiten bestand in der Herstellung des Waschtisches, der aus einer Fliese im Format 120 x 60 Zentimetern hergestellt wurde. „Marmorierung und Struktur mussten beachtet werden, damit optisch alles stimmt: Der Block sollte daher auf Gehrung geschliffen werden, so dass die Marmorierung über alle Kanten hinausgeht – ohne störende Unterbrechungen.“ Beachtet werden musste auch das Zweiprozent-Gefälle des Fußbodens im Duschbereich – „das haben beide Teams korrekt umgesetzt“. Zudem sollte hinter dem Waschtisch ein Installationskasten eingerichtet werden, abschließend wurden alle Kanten verklebt. „Es war wirklich ein Paket an komplett neuen Aufgaben: Unser Team hat sich dem professionell gestellt und Topleistungen gezeigt“, freut sich Bundestrainer Marcel Beyer.