Italiens Fliesenhersteller konnten im Jahr 2021 Produktion und Umsatz deutlich verbessern. Die Steigerungen bei Energiepreisen und Zuliefermaterialien haben derweil nichts von ihrer Dramatik verloren.
Die aktuellen Daten wurden vom Präsidenten des Verbands Confindustria Ceramica Giovanni Savorani anlässlich einer Pressekonferenz am 15. Juni 2022 vorgestellt. Demnach haben die 131 italienischen Unternehmen im Laufe des Jahres 2021 insgesamt 435,3 Millionen Quadratmeter produziert. Dies entspricht einem Zuwachs von 8,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019, das der Verband als Vergleichszeitraum anführte, weil 2020 durch Effekte wie Lockdown und Stopps verzerrt wurde.
Der Umsatz erreichte einen Wert von 6,16 Milliarden Euro (+ 15,4 Prozent). Sowohl das Exportgeschäft mit einem Plus von 11,9 Prozent als auch die Binnenerlöse zeigten eine sehr gute Dynamik. Die positive Umsatzentwicklung hat sich bis in die ersten Monate des Jahres 2022 weiter fortgesetzt.
Bis zu 900 Millionen Euro mehr Energiekosten
Mit großer Sorge blicken der Verband und seine Unternehmen auf die steigenden Kosten bei Rohstoffen, Verpackung und Logistik. Die Preise für Methangas bereiten hier die größten Sorgen und könnten die Unternehmen in diesem Jahr zu Mehrausgaben von gut 900 Millionen Euro nötigen.
Während der Konferenz meldeten die Medien, dass Gazprom die Lieferungen an Italien um 15 Prozent gedrosselt habe. Die Nachricht zog am selben Tag eine Verteuerung der Gaspreise pro Megastunde um gut 20 Prozent auf 120 Euro nach sich und erreichte am Freitag, den 17. Juni, einen Wert von fast 125 Euro.