Es fehlten nur Millimeter zum großen Triumph: Zwei Punkte trennten Luis Brauner am Ende von einem Platz auf dem Podest. Bei den EuroSkills, der Europameisterschaft der Berufe, landete der deutsche Vertreter bei den Fliesenlegern auf dem fünften Platz.
Fliesenleger aus fünfzehn Nationen nahmen am wichtigsten kontinentalen Wettbewerb teil. Gold ging an Sara Sinhuber aus Österreich, den zweiten Platz vergaben die Juroren doppelt Schweden und Frankreich gewannen Silber. „Das war ein denkbar knapper Ausgang“, befand Bundestrainer Marcel Beyer, der dem deutschen Teilnehmer in Dänemark zur Seite stand. Für die erreichten 718 Punkte erhielt Luis Brauner eine besondere Auszeichnung: das „Medaillon für Exzellenz“. „Klar, mein großes Ziel war es, hier in Herning den Titel zu holen. Auch wenn es nicht gereicht hat: Ich bin stolz auf meine Leistung.“

Zwei Wände mussten die Teilnehmer gestalten, dazu eine Trennwand mauern, einen Waschtisch konstruieren und Gefälle einbauen. Beide Wände fliesten sie mit Fliesen in unterschiedlichen Maßen und Dicken. „Besonders die dänische Flagge wurde zur Herausforderung“, erklärt der Bundestrainer. „Die roten und weißen Fliesen waren verschieden, daher musste der Untergrund ausgeglichen werden.“ 19,5 Stunden hatten Luis Brauner und seine Konkurrenten für das gesamte Werkstück Zeit.
Die Europameisterschaft war für die deutsche Fliesen-Nationalmannschaft auch der Saisonabschluss. Im Oktober findet das erste Training der neuen Saison statt. Für den EM-Teilnehmer steht das Ziel 2026 schon fest: „Ich möchte nächstes Jahr nach China, zur Weltmeisterschaft.“