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Naturwerkstein 2017-03-06T00:00:00Z Eisiger Schmutzkiller

Zur effektiven und umweltfreundlichen Reinigung von Natursteinen bietet sich eine Methode mit Trockeneis-Pellets an, die in Schallgeschwindigkeit auf die Oberfläche „geschossen“ werden. (Foto: „Strahlend sauber“)

Es ist minus 79 Grad kalt und - in Schallgeschwindigkeit auf eine Oberfläche „geschossen“ - eine wahre Wunderwaffe gegen Schmutz: Die Rede ist von Trockeneis. Neben seinem Einsatz als Kühlmittel oder für Nebeleffekte bei Events sind es vor allem seine überragenden Eigenschaften als Reiniger, die diesen Stoff so interessant machen. Trockeneis brennt nicht, schmeckt nicht, riecht nicht, ist nicht giftig, hinterlässt keine Rückstände und kann klimaneutral hergestellt werden. Chemisch gesehen handelt es sich bei Trockeneis um Kohlenstoffdioxid in Festform. Dieser Kohlensäureschnee entsteht, indem man das gasförmige CO 2 unter hohem Druck verflüssigt und dann in einem Pelletierer auf Umgebungsdruck entspannt. Dabei vergast ungefähr 60 Prozent der Materie. Durch die enorme Verdunstungskälte kühlt die Restmaterie so weit ab, dass sie zu Kohlensäureschnee gefriert. Diese Rohmasse lässt sich dann über eine Matrize in verschieden große Formen pressen.

Der Schmutz wird schockgefrostet

Zur Reinigung werden die so entstandenen Trockeneis-Pellets mithilfe eines Druckluftkompressors und einer speziell konstruierten Maschine auf Schallgeschwindigkeit beschleunigt und mit einer Lavalldüse konzentriert auf die verschmutzten Oberflächen geschossen. Im Augenblick des Aufpralls sublimieren (vergasen) die kalten Trockeneis-Pellets explosionsartig. Durch die „Schockfrostung“ in Millisekunden und die Tatsache, dass Verschmutzung und Untergrund unterschiedlich auf den Kälteschock reagieren, kommt es zu Verspannungen zwischen abzutragender Verschmutzung und Untergrund; die Verschmutzung versprödet und bricht auf. Die kinetische Energie der nachfolgenden Pellets übernimmt dann den Rest. Der Schmutz wird von der Fläche, die gereinigt wird, entfernt und kann danach gezielt aufgenommen werden.

zuletzt editiert am 17. Oktober 2024