„O‘zapft is und selbst der Papst ist Augustiner“ – mit diesen Worten eröffnete Codex Geschäftsführer Mario Meuler das 16. Codex Netzwerk-Event, zu dem rund 700 Teilnehmende nach München gekommen waren. Ein Mix aus Fachvorträgen, Produktvorstellungen, Besuch der Fachausstellung und Oktoberfeststimmung im Hofbräuhaus begeisterte die Anwesenden.
Nach dem Ausruf O’zapft is erfolgte im Anschluss zwar nicht der Anstich des ersten Bierfasses durch den amtierenden Münchner Oberbürgermeister, dafür stießen Mario Meuler und Moderatorin Katrin Raumer mit einer Maß an und somit war das 16. Codex Netzwerk-Event eröffnet. Zu Beginn ließ es sich Mario Meuler nicht nehmen, ein paar Worte zur aktuellen Marktlage zu sagen.

Wenn die Investitionen in den Bau wieder starten, werden alle Beteiligten wohl noch viele, viele Monate warten müssen, so seine Prognose: „Sodass ich behaupten würde, eine richtige Entspannung wird sich erst 2027 ergeben. Es fehlen einfach die Handwerker, die Hände auf der Baustelle. Aber da muss ich ganz ehrlich sagen, da habe ich die Hoffnung ein bisschen aufgegeben, denn ich glaube nicht, dass wir Generationen – zumindest nicht die, die im Moment bei uns leben – bewegen können, in Zukunft das Handwerk weiterzuverfolgen. Ich glaube, da müssen wir andere Wege einleiten – mehr serielles Bauen beispielweise, einfach Dinge, um schneller zu werden.“
„Bisher lag unser Schwerpunkt ausschließlich auf Deutschland. In Zukunft kümmern wir uns auch mehr um Österreich, die Schweiz, Niederlande, aber auch Übersee.“
Mario Meuler, Codex Geschäftsführer
Codex selbst versuche, sich in der jetzigen Marktsituation erfolgreich zu behaupten, indem das Produktsortiment sinnvoll erweitert und neue Zielgruppen wie beispielsweise Galabauer angegangen werden. „Zudem versuchen wir, Codex zu internationalisieren. Bisher lag unser Schwerpunkt ausschließlich auf Deutschland. In Zukunft kümmern wir uns auch mehr um Österreich, die Schweiz, Niederlande, aber auch Übersee. In den USA haben wir schon zwei Werke, wo wir Pulver produzieren können, und das machen wir uns jetzt auch als Codex zunutze und werden Fliesenklebstoffe in Amerika vorantreiben“, erklärte Mario Meuler.

Selbstmarketing
Traditionell gab im Anschluss Fabian Wirth Tipps für die Selbstvermarktung der Fliesenlegerunternehmer, dieses Mal unter dem Motto „Selbst ist der Fliesenleger – Marketing im Wandel“. „Wir schauen uns heute weit mehr als Werbung an, denn es sind die besten Zeiten, um Unternehmer zu sein“, so Wirth. Mit den Schlagworten „Zeig, was du kannst“, „Chaos war gestern“, „Dein Helfer für alles“ (ChatGPT und Co.) und „Reden, das verkauft“, gab er den Teilnehmenden einen Überblick über hilfreiche Tools, um sie gerade bei zeitsparenden Marketingmaßnahmen zu unterstützen.

Über „Beschaffenheiten von Estrichuntergründen – Belagsverlegung im Verbund versus Verlegung auf Entkopplungsmatte“ referierte der Sachverständige Roger Genz ehe Felix Traub, Leiter der Codex Anwendungstechnik, Entkopplungssysteme unter die Lupe nahm und die Unternehmenseigenen Produktinnovationen vorstellte. Das Highlight darunter: die Entkopplungs- und Abdichtungsbahn „UX 500 Safeguard“, die nach 14 Monaten Entwicklungszeit sowie 21 Prototypen nun fertig ist. Sie wurde mit großem Applaus und entsprechender Musik als grüner Teppich ausgerollt. Felix Traub pries die Matte als „komplett neue Entwicklung“ an. Sie bestehe aus einer einzigartigen Kombination aus hochwertigem Polyethylen (statt Polypropylen) und High-Tech-Fasern, wodurch kein Memory-Effekt beim Ausrollen entsteht (mehr dazu in einem Interview mit Felix Traub in der Ausgabe 5/2025 von F+P).

„Mut zur Lücke“
An Tag zwei rockte zunächst Rechtsanwalt Markus Cosler die Bühne, der dank seiner stimmlichen Variation und Sprachgewandtheit in zwei Teilen – „Störungen im Bauablauf? Schaden abwenden – Gewinn maximieren!“ und „Der Gefahrenübergang am Bau! – Muss ich meine Leistung wirklich vor Allem und Jedem schützen?“ – gute Tipps gab und die Anwesenden aufforderte, ihre Möglichkeiten, die sie haben, beispielsweise mit einer Behinderungsanzeige, auch zu nutzen.

Während der Pausen konnten sich die Teilnehmenden in der Fachausstellung tummeln und sich über die Neuheiten der 20 Aussteller informieren. Zu den beiden absoluten Highlights zählten für alle jedoch die Party à la Oktoberfest im Hofbräuhaus sowie der Auftritt von Comedian Matze Knop, der das Publikum eineinhalb Stunden mit seinem Programm „Mut zur Lücke“ zum Lachen brachte – ob mit Stimmungsliedern wie „Gute Freunde kann niemand trennen“, dem Befragen einzelner Teilnehmer oder in seiner Rolle als Rainer Calmund, Jogi Löw, Franz Beckenbauer oder Jürgen Klinsmann. „Herzlichen Dank noch mal an alle, dass ihr gekommen seid, denn das ist für uns nicht selbstverständlich“, verabschiedete ein sichtlich zufriedener Mario Meuler die Teilnehmenden und freut sich bereits auf das nächste Netzwerk-Event, das am 9./10. Mai 2026 im Europapark Rust stattfindet.
Weitere Information rund um das Codex Netzwerk-Event erhalten Sie in der F+P-Ausgabe 5/2025.