Hand einer alten Frau auf einem Stock
Bis 2030 wird es doppelt so viele über 80-Jährige geben wie 1990. (Quelle: Pixabay)

Verbände 18. April 2023 Bedarf für seniorengerechtes Wohnen steigt

Die Bevölkerung in Deutschland wird tendenziell immer älter – und aktuell sind viel zu wenige Wohnungen altersgerecht ausgerichtet. Das zeigt die Studie „Wohnen im Alter“.

Bis 2030 wird es doppelt so viele über 80-Jährige geben wie 1990. Die Zahl der Leistungsempfänger in der Pflegeversicherung hat sich bereits seit 1999 mehr als verdoppelt.

„Der Wohnungsbedarf verändert sich im Laufe des Lebens. Mit steigendem Alter nimmt der Bedarf an barrierearmen Wohnungen zu. Derzeit sind weniger als 40 Prozent aller Wohnungen stufen- und schwellenlos und nur gut 20 Prozent verfügen über einen ebenerdigen Einstieg zur Dusche. Es ist dringend notwendig, Wohnungen entsprechend anzupassen. Und es braucht ein passendes Angebot an seniorengerechtem Neubau“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB, zu der aktuellen Studie des Pestel-Instituts „Wohnen im Alter“.

Geld für Umbauten fehlt

Aktuell belasten die Lebenshaltungskosten viele ältere Menschen, mehr als die Hälfte der Seniorenhaushalte habe weniger als 2.000 Euro netto im Monat und für Investitionen in eine altersgerechte Wohnimmobilie fehle das Geld, erklärt der ZDB. „Sowohl die Eigentümer als auch die Mieter sind bei einer starken Forcierung der Modernisierung von Kosten bedroht, die sie nicht tragen können. Angesichts der demografischen Herausforderungen brauchen wir Rahmenbedingungen, die Investitionen in altersgerechte Um- und Neubauten stützen. Schließlich entlastet das auch die Pflegekasse“, so Pakleppa. Zur weiteren Stärkung der ambulanten Pflege müssten in den Wohnungen die Voraussetzungen geschaffen werden, damit Menschen im Alter möglichst lange dort bleiben können. Das für Juni geplante Wohneigentumsprogramm sollte deshalb nicht nur für Familien nutzbar sein, sondern aus Gründen der Nachhaltigkeit auch zum seniorengerechten Wohnen.

zuletzt editiert am 18.04.2023