Eine Gruppe von Personen diskutiert über ein Architekturmodell auf einem Podest.
Am Stand von Schlüter-Systems ließen sich Katharina Metzger (3. v. l.), Michael Hölker (re.) und Reinhard Fenski (2. v. l.) von Günter Broeks (li.), Gesamtvertriebsleiter und Prokurist, auch die Neuheiten zeigen. (Quelle: F+P/nb)

Verbände 2024-11-06T14:59:00Z „Wir haben die Bedarfe, der Markt wäre da”

BDB-Präsidentin Katharina Metzger, Geschäftsführer Michael Hölker und Reinhard Fenski, Berater AG Fliese, weilten bei der Cersaie in Bologna, um die Interessen der Fachhändler für Baustoffe in Deutschland zu vertreten. Sie führten unter anderem ein rund einstündiges Gespräch mit der Confindustria Ceramica und nutzten die Chance, mit einer Präsentation auf die Verbandsaktivitäten sowie detailliert auf die Tätigkeiten der AG Fliese einzugehen.

Einblicke zu dem Gespräch gaben sie deutschen Pressevertretern im Nachgang am Stand von Schlüter-Systems, wo sie sich von Günter Broeks auch noch die Neuheiten zeigen ließen. Das große Thema des Gesprächs mit dem italienischen Verband: Was ist eigentlich mit der Baukonjunktur in Deutschland? „Für die Italiener ist Deutschland der größte europäische Markt, insofern gucken sie völlig verblüfft, dass wir langsam italienische Verhältnisse bekommen – es wird nur viel geredet und nichts entschieden – und sehen traurig zu, dass nichts vorangeht”, erläuterte Reinhard Fenski.

Und Katharina Metzger ergänzte: „Für die Italiener ist dieser jähe Einbruch sehr schwer zu verstehen. Wir tun uns auch selbst schwer, das zu verstehen. Wir haben die Bedarfe, der Markt wäre da.” Fraglich sei zudem, was uns noch in der Legislaturperiode erwarte und wann es Anzeichen gebe, dass sich positiv etwas verändere. „Das sind die Fragen, die bekommen wir immer überall gestellt”, so Metzger weiter. „Aber unsere Erkenntnis ist: Wir haben zumindest auf Bundesebene – bei den Landesbauministerien sieht es ein bisschen anders aus – in dieser Legislaturperiode für den Bau nichts mehr zu erwarten.”

Katharina Metzger und Günter Broeks stehen in einem Gespräch vor dem Schlüter-Stand, eine Person hält eine orangefarbene Tasche.
Katharina Metzger erhielt von Günter Broeks noch ein kleines Dankeschön für ihren Besuch am Schlüter-Stand. (Quelle: F+P/nb)

Selbst, wenn die Koalition wider Erwarten nach den Sommermonaten noch etwas entscheiden würde, „der Vorlauf, ehe so etwas überhaupt Wirkung zeigt, würde weit ins nächste Jahr reichen”, sagt Fenski. „Das heißt, wenn sich dieses Jahr nichts mehr tut, wird sich auch im kommenden Jahr nichts Gravierendes ändern. Vielleicht dann erst im Zuge der Bundestagswahlen für 2026.“

Gerade wenn es um den Neubau gehe, um Projekte, die fertig in den Schubladen liegen, heiße es heute von den Investoren, sie könnten zwar – investieren aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. „Und das sind Dinge, die wir relativ schnell ändern könnten, dafür brauchen diejenigen aber Impulse, sonst entscheiden sich die Investoren nicht dafür“, meint Katharina Metzger.

zuletzt editiert am 06. November 2024