Das Bild zeigt das BayWa Hochhaus in einer städtischen Umgebung mit viel Grün im Hintergrund.
Die BayWa-Zentrale in München (Quelle: BayWa)

Fachhandel 2024-12-19T23:00:00Z BayWa-Transformation: Fokus auf Kerngeschäft und Kunden

Die BayWa AG legt ein weitreichendes Transformationskonzept vor, um das Unternehmen in eine nachhaltige Zukunft zu führen.

Das Konzept sieht eine organisatorische Verschlankung, zahlreiche operative Einsparmaßnahmen sowie die Veräußerung von wesentlichen internationalen Beteiligungen bei grundsätzlicher Fortführung der vier Kerngeschäftsbereiche Agrar, Baustoffe, Energie und Technik vor. Die durch die Unternehmensverkäufe freiwerdenden Mittel sollen zur Stärkung der Liquidität des operativen Geschäftsbetriebs und zur Schuldentilgung verwendet werden. 

Das Transformationskonzept ist Basis für den vergangene Woche vorgelegten zweiten Entwurf des Sanierungsgutachtens. Der im Juli 2024 von der BayWa AG beauftragte Sanierungsgutachter bestätigt mit der Vorlage des zweiten Entwurfs die Sanierungsfähigkeit des Unternehmens. Der Gutachter geht davon aus, dass das Unternehmen bis 2027 durch die Ergebnisverbesserungen bei gleichzeitigem Schuldenabbau wieder nachhaltige Finanzkennzahlen ausweist. 

Das Kerngeschäft stärken 

Fokus der Transformation ist die Stärkung der operativen Wettbewerbsfähigkeit in den vier Kerngeschäftsbereichen. Im operativen und organisatorischen Bereich sollen über alle Geschäftsfelder hinweg Kosten eingespart sowie die Liquiditätsbindung und Prozesse optimiert werden. Dazu gehört vorrangig die Verschlankung der Verwaltungsfunktionen und eine Transformation des IT-Bereichs. Michael Baur, CRO und Mitglied im Vorstand der BayWa AG sagt: „Die BayWa des Jahres 2027 wird ein fokussiertes, zeitgemäßes Handelshaus mit den vier Kerngeschäftsbereichen Agrar, Baustoffe, Energie und Technik sein. Dass wir uns operativ wettbewerbsfähig aufstellen, ist Voraussetzung dafür, dass die BayWa wieder von ihrer führenden Marktposition in ihren Fokusmärkten profitieren kann. Mit dem Transformationskonzept ist jetzt die Basis für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens gelegt.“  

Die Sanierungssituation der BayWa belastet vor allem die Geschäftsentwicklung im Agrarerzeugnis- und Baustoffhandel. Unter Berücksichtigung von außerordentlichen Wertminderungen nach IAS 36 – größtenteils im Segment Erneuerbare Energien – liegt das EBIT Ende des dritten Quartals bei minus 299,8 Millionen Euro. 

Abbau von 40 Prozent der Stellen 

Im Rahmen des Transformationskonzeptes plant die BayWa AG bis 2027 auch den Abbau von bis zu 1.300 der aktuellen knapp 8.000 Vollzeitstellen, insbesondere in den zentralen Verwaltungseinheiten. Außerdem sollen weitere 26 der derzeit gut 400 Standorte bis Ende 2027 geschlossen werden. Die Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat zu den geplanten Personalmaßnahmen haben begonnen, eine Einigung wird bis Ende März 2025 angestrebt.

zuletzt editiert am 17. Dezember 2024