Die BayWa AG hat sich laut eigenen Angaben Mitte August mit den wichtigsten Gläubigerbanken und ihren größten Aktionären über die Bereitstellung frischer Liquidität in Höhe von insgesamt rund 550 Millionen Euro geeinigt.
Voraussetzung dafür war der erfolgreiche Abschluss eines Stillhalteabkommens mit den kreditgebenden Banken. Auch fällige Darlehensrückzahlungen werden bis Ende September dieses Jahres ausgesetzt, um das beauftrage Sanierungsgutachten fertigstellen zu können. Die Wirksamkeit der Vereinbarungen stehe unter dem Vorbehalt verschiedener üblicher Bedingungen, wie der Konzern in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Das Finanzierungspaket sieht im Einzelnen vor, dass die Kernbanken Überbrückungskredite mit einem Volumen von 272 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Außerdem haben die beiden größten Aktionäre der BayWa AG als wesentlichen Bestandteil des Pakets bis heute nachrangige Gesellschafter-Darlehen in Höhe von insgesamt 125 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, die in Höhe von 75 Mio. Euro bereits ausgezahlt wurden.
Zudem hat die BRB AG gemeinsam mit der Frankfurter DZ Bank die Beteiligung der BayWa AG an der BRB Holding GmbH für einen Kaufpreis von insgesamt 120 Millionen Euro und die RWA AG die Beteiligung der BayWa AG an der BSV Saaten GmbH für einen Kaufpreis in Höhe von circa 10 Millionen Euro erworben. Zur kurzfristigen Liquiditätsbereitstellung haben zudem die RAIG beziehungsweise ihr nahestehende Unternehmen von der BayWa AG Getreide zum Marktpreis für einen Kaufpreis von insgesamt 20 Millionen Euro erworben.
Der Vorstand gehe aufgrund der konstruktiven Gespräche mit den Banken, weiteren Finanzierungspartnern und wesentlichen Stakeholdern davon aus, dass bis Ende September auf Basis des dann im Entwurf vorliegenden Sanierungsgutachtens ein Konzept für eine nachhaltige Sanierung sowie eine Neuregelung der Finanzierung erreicht werden könne.