Der Aluminiumverarbeiter Alfer will sich über ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung finanziell neu aufstellen. Preiserhöhungen und Nachwirkungen der Corona-Maßnahmen hatten die Liquidität des Unternehmens beeinträchtigt.
Die Geschäftsführung des Unternehmens mit Sitz in Wutöschingen-Horheim (Baden-Württemberg) hat am 27. April 2023 einen entsprechenden Antrag beim zuständigen Amtsgericht in Waldshut-Tingen gestellt, den das Gericht genehmigt hat.
Die Alfer Aluminium Gesellschaft mbH wurde 1973 gegründet und hat sich seitdem zu einem der wichtigsten europäischen Spezialisten für die Herstellung von Aluminium-Profilen entwickelt. Ziel ist es, mit dem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung den bereits eingeschlagenen Restrukturierungskurs fortzusetzen.
Geschäft läuft wie gewohnt weiter
Der Geschäftsbetrieb und die Produktion des traditionsreichen Unternehmens laufen ohne Einschränkungen weiter. „Alle Aufträge werden wie geplant bearbeitet, produziert und geliefert. Alle Kunden erhalten weiterhin die qualitativ hochwertigen Produkte aus Aluminium, Stahl, Edelstahl und Kunststoff, die sie von Alfer kennen. Der Werksverkauf und die Outlets haben wie gewohnt geöffnet“, sagt Dr. Dirk Pehl. „Wir sehen gute Chancen, die Alfer Aluminium durch die hohe Qualität der Produkte und die große Innovationskraft, gerade auch hier im Aluvalley, nachhaltig und zukunftsfähig aufstellen zu können“, ergänzt Dr. Jürgen Erbe. Die beiden Sanierungsexperten der Kanzlei Schultze & Braun unterstützen die Geschäftsführung bei der Durchführung der Eigenverwaltung.
Preiserhöhungen haben Liquidität beeinträchtigt
„Die stark steigenden Rohstoffpreise haben die Liquidität unseres Unternehmens belastet. Die enormen Steigerungen auf der Ausgabenseite konnten wir nicht schnell genug durch Preiserhöhungen bei unseren Produkten ausgleichen. Hinzu kommen die Folgewirkungen der geschlossenen Baumärkte aus den Zeiten der Pandemie“, sagt Geschäftsführer Martin Blatter. „Wir wollen nun das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung nutzen, um unsere finanziellen Strukturen zu verbessern und das Unternehmen an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.“ Die rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden von den Geschäftsführern, dem vorläufigen Sachwalter Dr. Philipp Grub, Dr. Pehl und Dr. Erbe bereits über das Verfahren und die weiteren Schritte informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind gesichert.