Paletten laden ohne sie zu Verzurren, das soll mit einem neuartigen Ladeboden möglich sein. Sogar Palettenreihen mit mittigem Abstand sollen auf dem Verbundkunststoffboden mit rutschhemmender Beschichtung keine zusätzliche Sicherung mehr benötigen. (Foto: Ackermann)
Die Prüfgesellschaft DEKRA hat die neuen einteiligen Ladeböden aus Verbundkunststoff des Oscherslebener Herstellers Ackermann Fahrzeugbau getestet und zertifiziert. Das Ergebnis ist bemerkenswert, schreibt der Hersteller: Eine formschlüssige und formstabile Palettenladung in zwei Reihen von vorn bis hinten muss trotz mittigem Abstand zueinander nicht zusätzlich gesichert werden.
Das Zertifikat gilt für schwere Nutzfahrzeuge mit Pritschenaufbau und Bordwänden, deren Ladefläche aus einer einteiligen Verbundkunststoffplatte mit rutschhemmender Beschichtung von Ackermann Fahrzeugbau Oschersleben besteht. Bei der getesteten Ladung aus kippsicher palettiertem Steingut kann jegliche Ladungssicherung entfallen: Weder Zurrgurte noch Antirutschmatten sind nötig, um den gesetzlichen Anforderungen zur Ladungssicherung die dem offenen Nutzfahrzeug zu genügen.
Sicherheit und Zeiteinsparung
"Der Boden aus Verbundkunststoff ist ein echter Fortschritt", bemerkt Ackermann-Geschäftsführer Thomas Maasberg. "Verladern bietet er ein Höchstmaß an Sicherheit und Zeiteinsparung". Selbst die mittige Freifläche zwischen den Palettenreihen (für Greifer/Stapelzange) sei sicherheitstechnisch nicht zu beanstanden, urteilten die Prüfer.
Dem konventionellen Holzplattenboden sei die Neuentwicklung in praktisch jeder Hinsicht überlegen, betont Ackermann: Keine Ritzen und Kanten, die vorstehen, verschmutzen und aufscheuern, kein Quellen des Bodens bei Nässe sowie eine Gewichtseinsparung von rund 50 Prozent seien die Vorteile. Das Material sei verrottungssicher und unempfindlich gegenüber Umgebungseinflüssen. Nach schweren Remplern seien Ausbesserungen mit Komponentenkleber sogar in Eigenregie machbar.
Sicherheitsplus durch hohen Gleitreibbeiwert
Das Besondere allerdings sei der etwa zweieinhalb Mal so hohe Gleitreibbeiwert, heißt es in einer Pressemitteilung. Selbst bei Regen, wenn auf Holzböden besondere Vorkehrungen getroffen werden müssen, bleibe dieses Sicherheitsplus erhalten: Der Wert von 0,66 (trocken) sinke lediglich um 0,03 Einheiten. Der erlaubte Verzicht auf Antirutschmatten und stelle im Übrigen eine große Erleichterung im Umgang mit Versicherungen und bei Polizeikontrollen dar.
